Out of

Für die Ausstellung „Out of“ schuf Philipp Morlock 2018 zusammen mit einer Gruppe von zehn Geflüchteten ein „Haus im Haus“ in den Ausstellungsräumen des Mannheimer port 25. Der Aufbau selbst war zuvor nicht minutiös festgelegt, sondern ergab sich innerhalb der zehntägigen Vorbereitungszeit. Verwendet wurden provisorisch gefertigte Wände, die von den amerikanischen Soldaten als Bürowände oder kleine Werkstattwände in einer Halle auf der Konversionsfläche Franklin verbaut waren. In der Architektur wurden viele weitere Fundstücke verbaut und miteinbezogen. 

„Die Ausstellung zeigt künstlerische Konversionsprozesse, die ihren Ausgangspunkt in den ehemaligen US-amerikanischen Kasernenflächen in Mannheim nehmen. Während der letzten fünf Jahre nutzt der Bildhauer Philipp Morlock die entstandenen Leerstände auf den Turley und Taylor Barracks sowie aktuell auf dem ehemaligen Wohngelände der US-Armee, dem Benjamin Franklin Village, als Atelierflächen. Die besondere Atmosphäre der Umwandlung, die von diesen Arealen ausgeht und die Hinterlassenschaften der Amerikaner haben sich in Philipp Morlocks Arbeit verdichtet.

Aus dem vorgefundenen Material erschafft der Künstler neue Formationen. So werden für das Ausstellungsprojekt Halleneinbauten von Soldaten dekontextualisiert und in dem Ausstellungssetting außerhalb des ehemaligen Kasernengeländes zu einer begehbaren Installation aufgebaut: Wandelemente werden zerlegt, neu zusammengefügt und ausgerichtet bis ein neuer begehbarer Ort entsteht.

Die Nutzung der ehemaligen Kasernenareale durch die US-Armee gehört bereits der Vergangenheit an, während der Einzug der neuen Stadtteilbewohner in die gerade entstehenden Siedlungen noch bevorsteht. Die daraus hervorgehende besondere Atmosphäre der Konversion ist einzigartig und in ihrer Zeitlichkeit begrenzt. Der Künstler greift in den Konversionsprozess ein, arbeitet mit dem Zerfall und bietet ein temporäres Gegenmodell.“

Aus dem Ankündigungstext des Port25 Raum für Gegenwartskunst Mannheim